Jahresarbeitsbericht 2015 des Tierschutzvereins Mechernich – Erste Jahresbilanz seit Gründung des Systems Kreistierheim: 341 Fundtiere – Immer mehr Tiere aus finanziellen Gründen abgegeben – Operationsraum, Quarantänestation und Innenbereich des Kleintierhauses fertiggestellt – Tierschutzverein fordert kostendeckende Erstattung
Mechernich – Im System Kreistierheim übernimmt der Tierschutzverein Mechernich die Organisation von Aufnahme und Unterbringung der Fundtiere aus dem Kreis Euskirchen. Seit Gründung des Kreistierheims im Juli 2014 kann der Mechernicher Tierschutzverein in seinem Jahresarbeitsbericht nun erstmals die Zahlen für ein komplettes Jahr präsentieren: Im Jahr 2015 wurden insgesamt 341 Fundtiere gezählt. Die meisten Tiere kommen aus Mechernich (110), gefolgt von Euskirchen (73), Zülpich (37), Kall (28) und Bad Münstereifel (26).
Demnach wurden im System Kreistierheim und vom Tierschutzverein Mechernich 269 Katzen, 116 Hunde, zehn Nymphensittiche, sieben Kaninchen und sieben Wasserschildkröten aufgenommen. In geringerer Anzahl wurden auch einige weitere Tiere aufgenommen, darunter zum Beispiel zwei Bartagamen, zwei Papageien, eine Gans und ein Siebenschläfer.
Vermittelt wurden 188 Katzen, 36 Hunde, acht Nymphensittiche, sechs Zwergkaninchen, ein Hahn und zwei Landschildkröten. Außerdem konnten 69 Hunde, 19 Katzen und eine Blaustirnamazone wieder an ihre Besitzer zurückgegeben werden. Weiterhin wurden 95 freilebende Katzen kastriert und am Fundort wieder ausgesetzt. Aktuell leben im Mechernicher Tierheim 30 Katzen, fünf Hunde, drei Ziegen, drei Schafe, ein Pony, zwei Esel, zwei Laufenten und etwa 43 Katzen als sogenannte „Freigänger“.
Zu den Aufgaben des Tierschutzvereins gehört neben der Aufnahme und Vermittlung von ausgesetzten oder abgegebenen Tieren auch die Hilfe bei der Vermittlung von Tieren aus privater Hand. So konnten die Tierschützer im vergangenen Jahr dabei helfen, etwa 62 Katzen und 52 Hunde privat weiterzuvermitteln.
Auffällig ist dabei, dass die Besitzer ihre Tiere immer häufiger (wie bereits im Vorjahr) aus finanziellen Gründen abgeben wollen. Laut dem Jahresbericht des Tierschutzvereins können viele Menschen „die Tierarztkosten zum Teil nicht mehr bezahlen.“ Als Vermittlungshilfe bietet der Tierschutzverein auf seiner Homepage www.tsv-mechernich.de eine Notfallseite an, auf der zum Beispiel Steckbriefe der abzugebenden Tiere veröffentlicht werden können.
Im Jahr 2015 haben die Tierschützer eine Reihe von Vorhaben erfolgreich umsetzen können. So wurden ein neuer Operationsraum und eine Quarantänestation fertiggestellt, ebenso wie der Innenbereich des Kleintierhauses, ein Freilauf für die Enten und der neue Veranstaltungspavillon. Für 2016 erwartet man den größten, zumindest finanziellen, Aufwand für die Verlegung eines neuen Abwasserkanals im Tierheim. Darüber hinaus soll aber auch der Freilauf für Kleintiere in diesem Jahr fertiggestellt werden.
In Sachen Finanzierung sieht der Tierschutzverein in seinem Jahresbericht noch Verbesserungsbedarf: „Wir erwarten für die Aufgaben, die wir im Auftrag der Kommunen übernehmen, eine kostendeckende Erstattung. Alles andere ist nicht mehr hinnehmbar und gefährdet die Existenz des praktischen Tierschutzes in der Fläche.“ Den Dank des Vereins richtete Reiner Bauer, Vorsitzender des Tierschutzvereins Mechernich, deshalb besonders an die ehrenamtlichen Helfer und die Arbeiter im Tierheim, „die einen großen Teil ihrer Freizeit damit verbringen, die Tiere zu versorgen.“
pp/Agentur ProfiPre
Bildquellen:
- Tierheim_Reiner Bauer: Veranstalter/pp/ProfiPress