Weihnachts-Spezialprogramm der Eifel-Gäng im Salvatorianer-Gymnasium Hermann-Josef-Kolleg in Steinfeld – Trio der gebürtigen „Rund-um-Mechernicher“ versuchte sich in Besinnlichkeit – Raubüberfall auf heilige Familie, Sado-Maso-Weihnachtsgedichte und „Schunkelpolizei“ mit Schrotflinte
Eifel/Kall-Steinfeld – Ein Weihnachtsspecial der besonderen Art lieferte die Eifel-Gäng kurz vor dem vierten Advent in der gut besetzten Aula des Hermann-Josef-Kollegs in Steinfeld ab. Mit schwarzem Humor, stimmungsvollen Liedern und Erzählungen „op Eefeler Platt“ wurde die weihnachtliche Besinnlichkeit zwar das eine ums andere Mal verfehlt – aber das Publikum hatte Spaß wie an Heiligabend beim Geschenke auspacken.
Die Eifel-Gäng – das sind Krimiautor und Verleger Ralf Kramp, „Wibbelstetz“-Sänger Günter Hochgürtel sowie Autor, Agenturinhaber und Diakon Manfred „Manni“ Lang. Unter dem Motto „Einer liest, einer singt und einer trägt vor“ ist das Trio in der Region längst berühmt und berüchtigt.
Über das Weihnachts-Spezialprogramm im Salvatorianer-Gymnasium in Steinfeld berichteten der „Kölner Stadt-Anzeiger“ und die „Kölnische Rundschau“. Der Journalist Stefan Lieser fasste das Programm zusammen: „Einmal im Jahr wird die beliebte Mischung aus Liedern, Texten und schwarzem Humor – alles gerne im Dialekt – der drei gebürtigen »Rund-um-Mechernicher« zu einem speziellen Gabenteller gebündelt.“
Manni Lang im Pastorenhabit mit Heugabel, Günter Hochgürtel als „Eifel-Mafioso“ mit Trenchcoat und Schlapphut sowie Ralf Kramp als Jäger mit der „Schrotflinte im Anschlag“, so Lieser, mischten sich auf ihrem Weg zur Bühne unter das Publikum. Ralf Kramp sorgte dabei für einige Aufregung, denn während er mit seiner Flinte herumfuchtelte, versuchte er, sich an den engsten Stellen durch die Stuhlreihen zu quetschen.
Spätestens zu diesem Zeitpunkt dürften die Besucher erkannt haben: Unerwartetes ist „ein Markenzeichen der »Gäng«“, so schrieb es auch der „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Zum Programm des Trios gehörten bekannte Lieder wie „Nempt mich möt“ und „En der ahle Kaschemm“ von Liedermacher Günter Hochgürtel. Das Publikum sang und schunkelte kräftig mit. „Genau genommen wurde es gezwungen, denn Kramp, die Flinte drohend im Anschlag, kontrollierte als »Schunkelpolizei« das Gemütlichkeitswiegen in den Reihen“, berichtete Stefan Lieser in „Rundschau“ und „Stadt-Anzeiger“.
Die Eifel-Gäng gab sich Mühe, noch den Dreh zum besinnlichen Weihnachtsauftritt zu bekommen, aber laut Stefan Lieser blieb es bei der Absicht: „Mal war mit einem Sado-Maso-Weihnachtsgedicht die Besinnlichkeit verfehlt, mal endete die »Weihnachtsfeier mit Chef« als Belegschaftsessen, bei dem der Boss als Braten mundet.“
Nach ein paar Anekdoten aus dem Leben der Eifeler kam Manni Lang so richtig in Fahrt. Mit „Der Danz vom Räuber Horrifikus“, einer Erzählung von Karl Heinrich Waggerl, hatte er eine Geschichte mitgebracht, in der ein Räuber die heilige Familie auf ihrer Flucht nach Ägypten überfällt.
Stefan Lieser zeigte sich von Wortgewalt und Gestik des Mundartexperten beeindruckt: „In ihm steckt Potential zum Prediger im US-Privatfernsehen. Fehlte nur der jubelnde Gospelchor im Hintergrund und das Spendenkonto für die »Eifel-Gäng-Weihnachtskirche«.“
Es war also tatsächlich ein weihnachtlicher Abend der etwas anderen Art. Anstelle von lauschigen Liedern bei Kerzenschein und rührigen Gedichten zur Adventszeit bot die Eifel-Gäng einen bedrohlich lustigen Abend. Und auch wenn das Trio nicht so recht die Biege zur weihnachtlichen Besinnlichkeit schaffte – so bog sich jedenfalls das Publikum vor Lachen.
pp/Agentur ProfiPress
Bildquellen:
- Kramp mit Flinte: Stefan Lieser/pp/Agentur ProfiPress