Präsident Tierschutzbund in Mechernich Schröder und Bauer

Der Präsident zu Gast im Tierheim

Präsident des Deutschen Tierschutzbundes besuchte Mechernicher Tierheim – Lob für Tierschutzverein Mechernich – Kreistierheim ein „Modell, das man sich näher anschauen muss“ – Zuschuss für neues Kleintierhaus

Mechernich-Burgfey – Es war kein geringerer als Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, der dem Mechernicher Tierschutzverein sein Lob aussprach: „Hier wird Tierschutz mit Herz gemacht.“ Spontan sagte er dem Kreistierheim, das federführend vom Tierschutzverein Mechernich betrieben wird, finanzielle Unterstützung zu – und forderte damit gleichzeitig die Kommunen zur Mithilfe auf.

Katzenhaus, Hundezwinger, Eselranch, Kleintierhaus, OP-Räume und Krankenstation – zu sehen gab es genug für den Präsidenten des Deutschen Tierschutzbundes, der zum ersten Mal nach Mechernich gekommen war. „Ich bin da, um alles zu sehen“, bekräftigte Thomas Schröder während seines Rundgangs durch das Tierheim.

 

Zuschüsse für das Kleintierhaus

 

Etwa zwei Stunden dauerte die Besichtigung des Kreistierheims in Burgfey, zu dem sich vor rund einem Jahr Tierheime und Tierschutzvereine im Kreis Euskirchen zusammengeschlossen haben. Zu der Delegation gehörten Thomas Schröder, Judith Schönenstein (Tierärztin des Deutschen Tierschutzbundes), Reiner Bauer (Vorsitzender des Mechernicher Tierschutzvereins) und sein Stellvertreter Wolfgang Bous sowie Vertreter aus Kommunen und Politik: Wolfgang Weilerswist (stellvertretender Bürgermeister der Stadt Mechernich), Wilfried Pracht (Bürgermeister der Gemeinde Nettersheim), Heinrich Oberrem (stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde Weilerswist) und Guido Maassen (Landratskandidat für den Kreis Euskirchen).

Etwas länger verweilte die Gruppe an dem gerade im Rohbau befindlichen Kleintierhaus. in dem beispielsweise Kaninchen oder Laufenten untergebracht werden sollen. „Bis das Kleintierhaus fertig ist kommen Kosten von zirka 50.000 Euro zusammen“, schätzte Reiner Bauer. Aktuell bemühe er sich um Gelder, um die Freilaufwiese einzäunen zu können – etwa 10.000 Euro seien dafür nötig.

Thomas Schröder ließ sich nicht lange lumpen. „Der Tierschutzbund ist mit 5.000 Euro dabei“, versprach er und legte gleich noch einen drauf. „Ich gebe nochmal 2.500 Euro dazu, wenn die Kommunen auch 2.500 Euro beisteuern. Dann haben Sie die 10.000 Euro zusammen.“ Wilfried Pracht, Bürgermeister der Gemeinde Nettersheim, versprach, sich um entsprechende Fördermaßnahmen zu bemühen, die dann sogar eine höhere Summe einbringen könnten.

Einen Anreiz hatte der Präsident des Tierschutzbundes für alle beteiligten Städte und Gemeinden: „Für Anträge, die noch dieses Jahr beim Deutschen Tierschutzbund eingehen, können Zuschüsse von bis zu 50.000 Euro pro Projekt ausgegeben werden – vorausgesetzt die Kommunen sind mit einem Betrag in gleicher Höhe dabei.“

 

Interessantes Modell: Kreistierheim im Blick behalten

 

Alleine schon um zu sehen, wie sich das Kleintierhaus mit dem Zuschuss des Tierschutzbundes entwickelt, hat sich Thomas Schröder vorgenommen, das Mechernicher Tierheim in Zukunft wieder zu besuchen. Darüber hinaus möchte der Präsident des Tierschutzbundes die Entwicklung des Systems Kreistierheim im Auge behalten. „Ein Kreistierheim in dieser Form kenne ich bisher nicht. Es ist interessant zu sehen, wie das in der Praxis ausgestaltet wird.“

Optimierungsbedarf bestehe derzeit noch im Verwaltungsaufwand. Reiner Bauer erzählte, dass er alleine um eine Katze aufzunehmen rund 75 Minuten in die Verwaltungsaufgaben stecken müsse. Abhilfe könnte hier vielleicht ein automatisch programmiertes Modul schaffen. „Wir prüfen, ob das optimiert werden kann“, versprach Thomas Schröder.

Schon jetzt habe er den Eindruck, dass mit dem System Kreistierheim ein gutes Verhältnis zwischen Tierschutz und Kommune angestoßen worden sei. Die Idee, Kompetenzen in dieser Form zu bündeln, sei sinnvoll. „Das System passt zwar nicht in jede Region, aber es ist ein Modell, das man sich näher anschauen muss“, so Thomas Schröder.

Ein wichtiges Anliegen war ihm wie auch den Tierschützern die Kastration von Katzen. „Solange Geld da ist, kastrieren wir freilaufende Katzen“, so Reiner Bauer. Die Kosten dafür würden zu je einem Drittel vom Tierschutzverein, von der Kommune und vom Kreis Euskirchen getragen. Von Bedeutung sei es aber auch, die Katzenhalter für dieses Thema zu sensibilisieren.

 

Kastrationspflicht: Kommunen sind gefragt

 

„Bei der Kastrationspflicht können die Kommunen handeln“, appellierte der Tierschutzbund-Präsident. Dass dieses Thema auf dem Land für Diskussionen sorge, sei ihm zwar bekannt, aber dennoch könne man mit einer Kastrationsverordnung für den Kreis viel erreichen und den Vermehrungszyklus unterbrechen. Den milden Sommer bekommt der Tierschutzverein Mechernich bereits zu spüren: Die Katzen werfen häufiger und die Katzenbabys haben bessere Chancen zu überleben. So blickten in der Krankenstation gleich mehrere Katzenmütter mit ihren Jungen durch die Glasscheiben.

Sichtlich Spaß hatte Thomas Schröder, als er dem aufgeweckten Toni begegnete. Schwanzwedelnd bemühte sich der Staffordshire Bullterier um Streicheleinheiten, voller Vorfreude auf den anstehenden Spaziergang mit Ehrenamtlerin Sarah Kirch. Während beim Tag der offenen Tür ein gutes Dutzend ehrenamtlicher Helfer für den Tierschutzverein Mechernich im Einsatz sind, übernehmen nur zwei Ehrenamtler die Arbeit mit den Tieren. Der Tierschutzverein Mechernich sucht deshalb dringend weitere Helfer, die beispielsweise mit den Hunden Gassi gehen möchten. Weitere Informationen auf der Homepage www.tsv-mechernich.de.

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  • Präsident Tierschutzbund in Mechernich – Schröder und Bauer: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress