Mit ihren Krippen sammeln die Strempter jährlich bis zu 6.000 Euro für Straßenkinderprojekt in Uganda – Krippe kann noch bis zum 24. Januar sonntags besichtigt werden – Krippencafé und Konzert mit alpenländischer Weihnachtsmusik
Mechernich-Strempt – Gelächter schallt aus der Sakristei der Pfarrkirche St. Rochus in der Mechernicher Ortschaft Strempt. Das Krippenbauer-Team macht ein kurzes Päuschen, bevor es weitergeht mit der Arbeit an der Krippenlandschaft in der Kirche, rund 25 Quadratmeter groß soll sie wieder werden.
Seit dem Sommer schon hatten Manfred Eckstein, Herman-Josef Breuer, Erwin Roggendorf und Siegfried Kitz dafür Baumaterial in Form von Holz, Borke, Moos und Wurzeln gesammelt. „Die Pläne für die Krippe sind alle hier“, sagt Manfred Eckstein und tippt sich schmunzelnd an die Stirn. Erfahrungsgemäß kämen die besten Ideen aber beim Bauen selbst, ergänzt er. Waltraud Simon vom Strempter Pfarreirat scherzt: „Dann wirkt der Heilige Geist…“
Die Strempter können auf jahrzehntelange Erfahrung zurückgreifen: Bereits seit über 80 Jahren bauen sie für ihre Kirche eigenen Krippen. „Zu Beginn waren sie kleiner und standen im Chorraum“, berichtet Eckstein. Dafür aber haben die phantasievoll gestalteten Landschaften mit der Heiligen Familie im Zentrum heute zu große Ausmaße. Gestaltet sind sie immer anders. Die erste „Themenkrippe“ wurde 1989 gebaut – Waltraud Simon erinnert sich noch genau, dass in dem Jahr die Berliner Mauer fiel. Seit dem sind unter anderem eine orientalisch und eine als Burg gestaltete Krippe entstanden, Krippen mit urigen Fachwerkhäusern, einer Höhlenlandschaft oder funktionierenden Wassermühlen.
Wie genau die Krippe diesmal aussieht, blieb auch in diesem Jahr geheim – bis zur Enthüllung beim feierlichen Hochamt am ersten Weihnachtsfeiertag schützte eine Decke sie vor neugierigen Blicken. Seitdem ist die Krippe im Rahmen der sonntäglichen „Krippencafés“ zu sehen, Ehrenamtler bieten Erläuterungen und Kirchenführungen an. Und nicht nur das: Während die Männer das „Bauteam“ stellen, versorgt ein 20-köpfiges „Damenteam“ um Ursula Eckstein und Roswitha Breuer die Gäste im Pfarrheim mit Kaffee und frischen Waffeln, wahlweise mit Kirschen und Sahne.
„Der Erlös geht schon seit Jahren über das päpstliche Missionswerk direkt an Schwester Alma in Uganda“, berichtet Waltraud Simon. Schwester Mary Alma Nakanwagi vom Orden der „Kleinen Schwestern des Heiligen Franziskus“ hat in Uganda ein Straßenkinderprojekt ins Leben gerufen, das die Strempter mit jährlich bis zu 6.000 Euro unterstützen.
Generiert werden die Spenden in erster Linie durch den Waffelverkauf, aber auch das „Nickemännchen“ hilft fleißig mit. Dieses „Männchen“ der besonderen Art wacht in jedem Jahr über die Krippe, sobald es mit Geld gefüttert wird, „bedankt“ es sich mit einem Nicken.
Noch bis zum 24. Januar ist die Krippe immer sonntags ab 14.30 Uhr zu besichtigen und das Krippencafé im benachbarten Pfarrheim geöffnet. Die engagierten Strempter machen auf Anfrage auch alle anderen Zeiten möglich. Auch Gruppen sind herzlich willkommen, für diese werden auf Wunsch auch außerhalb der „Café“-Zeiten Waffeln gebacken. Anmeldungen sind möglich bei Familie Breuer, Tel. 024 43/ 15 28 oder bei Familie Eckstein, Tel. 024 43/ 40 04.
Außerdem findet am Sonntag, 17. Januar, um 15 Uhr ein besonderes Konzert in der Pfarrkirche statt: „Der Blechhaufen“ – das sind die Bläser des Musikvereins Strempt – spielen alpenländische Weihnachtslieder.
pp/Agentur ProfiPress
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- Krippe Strempt002: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress