Vorstand Verein Wald und Holz

Engagement der Zukunftsinitiative geht weiter

Projekt „HolzCluster.Eifel II“ erfolgreich abgeschlossen –

Zukunftsinitiative Eifel und Kreis Euskirchen unterstützten auch das Folgeprojekt – Erneutes Projektvolumen von 140.000 Euro – Neue Schwerpunkte: Kommunale Wertschöpfung und Finanzierung von Holzbauprojekten

 

Eifel/ Nettersheim – Die Wald- und Holzwirtschaft mit allen korrespondierenden Branchen ist für die Eifelregion von großer Bedeutung – nicht nur im Hinblick auf den Klimaschutz. An die Wertschöpfungskette (Cluster) sind über 1300 regionale Unternehmen mit an die 16.000 Beschäftigten angeschlossen, der Umsatz beträgt mehr als 3,3 Milliarden Euro.

 

Nicht umsonst also ist das Handlungsfeld „Wald und Holz“ eines der Schwerpunkte, deren Förderung sich die 2005 ins Leben gerufene Zukunftsinitiative Eifel als Zusammenschluss von acht Eifelkreisen, 52 Kommunen und acht Wirtschaftskammern sowie der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens auf die Fahnen geschrieben hat. Als so genannter „Kümmerer“ in diesem Bereich engagiert sich der Kreis Euskirchen in besonderem Maße. Die operative Arbeit hat der Kreis mittlerweile abgegeben an das 2008 eigens gegründeten Netzwerk „Wald und Holz Eifel e.V.“.

 

Schnittstelle im Vereinsvorstand ist die Euskirchener Wirtschaftsförderin Iris Poth, die dort sowohl den Kreis Euskirchen als auch die Zukunftsinitiative Eifel vertritt. Im Rahmen der jüngsten Vorstandssitzung im Holzkompetenzzentrum Rheinland in Nettersheim (Kreis Euskirchen) präsentierte sie neben dem Vereinsvorsitzenden und Leiter des Regionalforstamtes Hocheifel-Zülpicher Börde, Horst-Karl Dengel, seinem Stellvertreter, Nettersheims Bürgermeister Wilfried Pracht, sowie den übrigen Vorstandsmitgliedern den aktuellen Stand zum Projekt „HolzCluster Eifel“, in dem sich die Zukunftsinitiative Eifel wie der Kreis Euskirchen auch finanziell engagieren.

Die erste wichtige Botschaft dabei: Die Wertschöpfungskette im für die Eifelregion bedeutenden Bereich Wald und Holz wird im Rahmen der Zukunftsinitiative weiter gefördert. Nach dem Ende Februar diesen Jahres abgeschlossenen Projekt „HolzCluster Eifel II“ (HCE II) ist bereits im März das Folgeprojekt HolzCluster III (HCE III) gestartet. „Dabei geht es insbesondere auch darum, den Klimaschutz und die Energiewende mit beispielhaften Projekten voranzutreiben“, so Iris Poth. Ebendies sei auch ein zentrales Anliegen der Zukunftsinitiative Eifel. „Wir müssen Projekte entstehen lassen, die nicht nur Übertragbarkeitscharakter haben, sondern auch der gesamten Region zur Umsetzung angeboten werden können.“

 

Als ein Beispiel nannte sie hierfür das Modell einer Holzbausiedlung. Es ist eines der „greifbaren“ Ergebnisse aus dem Projekt „HolzCluster Eifel II“, die der so genannte Clustermanager Holger Wolpensinger in Nettersheim vorstellte. Anhand des Modells, das im Rahmen einer Impulsveranstaltung zur Architektur und Eifeler Baukultur entstand, soll Interessenten eine bildliche Vorstellung von modernem Holzbau unter Berücksichtigung der regionalen Bauweise vermittelt werden. Axel Krähenbrink, Leiter des Holzkompetenzzentrums: „Die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit haben wir bereits erfolgreich transportiert, jetzt geht es bei den Bauherren um emotionale Entscheidungen.“

 

Einer der Schwerpunkte 2014 war der Klimaschutz durch vermehrten Holzbau. Im Rahmen des Projektes wurden hierzu CO2-Kennwerte für Holzgebäude entwickelt, anhand derer der Beitrag zum Klimaschutz errechnet werden kann. Wolpensinger: „So können Holzgebäude nun auch in die Klimaschutzbilanz von Kommunen einfließen und deren positive Beeinflussung dokumentieren.“ Die Eifel, so ergänzte Host-Karl Dengel, sei Vorreiter in Sachen Holzbau: „Das zeigt sich in der hohen Holzbauquote von 34,8 Prozent der neu erstellten Wohngebäude im Kreis Euskirchen im Jahr 2013.“ Zum Vergleich die NRW-weite Quote: 9,8 Prozent. Einzelne Kommunen wie Blankenheim und Hellenthal, so Dengel weiter, trumpften gar mit „Traumquoten“ von bis zu 50 Prozent auf.

 

Bezogen auf kommunale Gebäude hat Nettersheim die Nase vorne und erfüllt damit ein weiteres Projektziel. „Wenn öffentliche Gebäude in Holz gebaut sind, übernimmt die Kommune neben dem Beitrag zum Klimaschutz auch eine Multiplikatoren-Funktion für ihre Bürger und somit potenziellen Bauherren“, so Bürgermeister Wilfried Pracht. Nettersheim ist neben Monschau, Hürtgenwald und Euskirchen auch eine der vier Modellkommunen, die im Rahmen von HCE II in der Studie „Kommunalprojekt“ beleuchtet wurden. Dabei ging es im Sinne der möglichst optimalen Beratung von Kommunen und ihren Bürgern darum, Ansatzpunkte zur Umsetzung von vermehrtem Holzbau zu erarbeiten und aufzuzeigen. „In Monschau muss beispielsweise das Rathaus saniert werden“, so Wolpensinger. Mithilfe neuer Förderprogramme könnte hier Holzbauweise gewählt und nicht zuletzt auch die Klimabilanz der Stadt mit historischer Altstadt deutlich verbessert werden.

 

Von enormer Bedeutung, so Horst-Karl Dengel, sei, dass die Fördermöglichkeiten bei Kommunen wie Bürgern bekannt würden. Aktuelle Förderprogramme sind etwa das „Kommunale Investitionsprogramm des Bundes“, das den Kommunen bis 2018 fünf Milliarden Euro u.a. für Klimaschutzmaßnahmen bereitgestellt hat. Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat zudem für Mai ein neues Förderprogramm für Holz und andere Nachwachsende Rohstoffe angekündigt. „Auch dieses Programm können die Eifeler Kommunen, private Bauherren und Holzbauunternehmen nutzen“, so Clustermanager Holger Wolpensinger und fügt an: „Wir werden darüber informieren, sobald das Förderprogramm startet.“ Bürgermeister Pracht ergänzte, dass im interkommunalen Verbund auch „LEADER“-Förderprogramme genutzt werden können.

 

Im Anschluss an den Projektbericht stellte Wolpensinger das Folgeprojekt HolzCluster III vor. Hierfür werden wiederum 140.000 Euro veranschlagt, von denen das Land NRW 112.000 Euro übernimmt. Das Gros des Eigenanteils in Höhe von 28.000 Euro übernehmen die Zukunftsinitiative Eifel, der Kreis Euskirchen und weitere Sponsoren. Die Ziele von HCE II im Sinne des Klimaschutzes und der Förderung von Holzbauprojekten sollen im Folgeprojekt weiterverfolgt und ausgebaut werden. „Neue Schwerpunkte sollen dabei auf das Thema der kommunalen Wertschöpfung und die Finanzierung von Holzbauprojekten gelegt werden“, so Clustermanager Wolpensinger. Dazu hat er eine Vision: „Ich wünsche mir zehn über die gesamte Eifel verteilte Leuchtturmprojekte, die weit über die Region hinausstrahlen.“

 

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.holzcluster-eifel.de .

pp/Agentur ProfiPress

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  • Vorstand Verein Wald und Holz: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress