Tag der Begegnung Felix Kern

Euskirchen feiert den 9. „Tag der Begegnung“

Großes Familienfest für Menschen mit und ohne Behinderungen am Sonntag, 14. Juni, 11 bis 17 Uhr, auf dem Gelände des Rotkreuz-Zentrums – Viele Mitmachaktionen für Groß und Klein

Euskirchen – Alle Welt redet von Inklusion. An der Tagesordnung ist das selbstverständliche Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderungen deshalb noch lange nicht. Mit ihrem gemeinsam veranstalteten „Tag der Begegnung“ rücken deshalb der Rotkreuz-Kreisverband, die Lebenshilfe-Kreisvereinigung Euskirchen und der Kreissportbund das Thema einmal im Jahr ins Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit.

Zum nunmehr neunten Mal findet die Veranstaltung am Sonntag, 14. Juni, von 11 bis 17 Uhr, wieder auf dem Gelände des Euskirchener Rotkreuz-Zentrums hinter der Kreisverwaltung statt. Vor allem Familien mit Kindern – sei es mit oder ohne Handicap – , aber auch alle anderen Interessierten sollen sich angesprochen fühlen, den Tag in lockerer Atmosphäre und mit einem Begleitprogramm, das keine Wünsche offen lässt, gemeinsam zu verbringen.

Seit zehn Jahren arbeiten DRK, Kreissportbund und Lebenshilfe in Sachen Integration zusammen. Hinzu kommt das Projekt „EU-integrativ“, eine Initiative verschiedener Einrichtungen und Träger im Kreis Euskirchen, die gemeinsam das Ziel verfolgen, Menschen mit Behinderungen in örtliche Sport-, Freizeit-, Kultur- und Bildungsangebote zu integrieren, um ihnen Teilhabe im Gemeinwesen zu ermöglichen. Doch wirklich viel getan hat sich in der Praxis nicht. „Die Akzeptanz ist durchaus vorhanden. Doch mehr als einige schöne Einzelbeispiele gibt es nicht“, resümierten Markus Strauch vom Kreissportbund, Bernd Milz, Geschäftsführer der Lebenshilfe und Bodo Froebus, DRK-Fachbereichsleiter Soziales beim DRK.

Dass ein Miteinander durchaus gelingen kann, beweist beispielsweise die TuS Mechernich, in deren dritter Mannschaft ein Spieler mit Behinderung trainiert und mitspielt. Die Sportfreunde 69 Nettersheim kooperieren mit der Wohnstätte der Lebenshilfe in Kall, bieten integratives Nordic Walken an und haben bereits das integrative Sportfest „Sportissimo“ ausgerichtet. „Da ist für Außenstehende kaum mehr erkennbar, wer gehandicapt ist und wer nicht“, freut sich Bernd Milz. Im Aikibudo-Verein Euskirchen, der ebenfalls Sport für Menschen mit Behinderungen anbietet und auch zum Programm am „Tag der Begegnung“ beiträgt, funktioniert es sogar anders herum. Eine Sportlerin hat trotz ihres Handicaps den grünen Gurt und die Trainerlizenz erworben und trainiert spielerisch die Kinder im Verein in Selbstverteidigung.

„Das ist ein besonders schönes Beispiel für gelungene Inklusion“, sagt Bernd Milz, der betont, wie sehr Menschen mit Behinderungen daran wachsen würden, wenn ihr Potenzial erkannt und geschätzt würde. Zu bestätigen weiß das auch Bodo Froebus, denn auch in den Rotkreuz-Ortsvereinen würden Menschen mit Handicap ihren Fähigkeiten entsprechend eingesetzt. „Es ist ein Prozess, der sich zwar langsamer entwickelt als erwartet. Doch wir hoffen, dass sich der Sonderstatus, den Menschen mit Behinderungen in der Gesellschaft haben, auflöst“, sagte Milz.

Beim 9. „Tag der Begegnung“ am Sonntag, 14. Juni sind wieder zahlreiche Protagonisten mit von der Partie, um dieses Bestreben zu unterstützen. Neben dem Aikibudo-Verein Euskirchen tritt auch in diesem Jahr wieder die türkische Tanzgruppe „Dostluk-Baris“ mit Volkstänzen auf. Die Schulband der Hans-Verbeek-Schule sorgt für Stimmung, und auch die DRK-Rettungshundestaffel stellt ihr Können unter Beweis. Die Weilerswister Tanzschule Passion bietet Aerobic und Zumba zum Mitmachen an, und last not least treten Spieler mit und ohne Behinderungen beim traditionellen Soccerturnier gegeneinander an. Kistenklettern, Sportangebote zum Mitmachen, Kinderanimation, Informationsstände, ein Kettcarparcours mit Rauschbrille und eine alkoholfreie Cocktailbar runden das Programm ab.

pp/Agentur ProfiPress

Bildquellen:

  • Tag der Begegnung-Felix Kern002: Felix Kern/pp/Agentur ProfiPress