KSC Vorstand

Frischer Wind beim Kaller SC

Sportverein wählte neue Vorstandsspitze – Wolfgang Arens ist Nachfolger von Hans Lambert – Jugend und Familie stehen künftig im Mittelpunkt – Der Mitgliederschwund soll gestoppt werden – Im August großes Sportfest mit neuer Konzeption

 

Kall – Eine Verjüngungskur erlebte der Kaller Sport Club (KSC) jetzt mit der Vorstandsneuwahl im Rahmen der jüngsten Mitgliederversammlung im Saal Gier. Die amtierende Vereinsspitze mit dem Vorsitzenden Hans Lambert und dem stellvertretenden Vorsitzenden Ralf Schumacher trat nicht mehr zur Wiederwahl an.

 

Zukünftig werden Wolfgang Arens als Vorsitzender, Dieter Hermanns als Stellvertreter, Manfred Jaax als Schatzmeister und Katja Piana als Geschäftsführerin die Geschicke des Vereins leiten. Sie alle wurden einstimmig in ihre Ämter gewählt, wobei Manfred Jaax der einzige ist, der auch dem bisherigen Vorstand angehörte. Der neue Vorstand will das angekratzte Image des Sportvereins aufpolieren und dem seit Jahren anhaltenden Mitgliederschwund entgegenwirken.

 

Arens & Co traten bei der Vorstandwahl bestens vorbereitet und mit einem klaren Konzept für die Zukunft des Vereins an, dessen Mitgliederzahl in den letzten drei Jahren von 442 auf derzeit 372 geschrumpft war. Das sei allerdings nicht die Schuld der scheidenden Vorstandsspitze um Hans Lambert und Ralf Schumacher, sondern ein seit Jahren gewachsenes Problem, so der neue Vorsitzende, der sich bei Lambert und Schumacher für deren Arbeit mit Präsenten bedankte.

 

Als scheidender Vorsitzender hatte Hans Lambert zuvor einen Rechenschaftsbericht abgegeben, in dem er den Vorstandsmitgliedern, den Schiedsrichtern, den Trainern, den  Betreuern und den vielen anderen Helfern für ihren Einsatz dankte. Als besonders positiv sei die Verpflichtung von Trainers Jörg Piana für die erste Mannschaft zu bewerten. Dem Verein sei es zudem gelungen, die Beiträge für die Benutzung der Turnhalle an die Gemeinde zu halbieren. Der KSC habe ein recht gutes Verhältnis zur Gemeinde, berichtete Lambert.

Vom geregelten Betrieb der Handballabteilung berichtete deren Leiter Jürgen Drehsen. Drei Senioren- und vier Juniorenmannschaften spielten erfolgreich, obwohl die Jugendlichen weite Wege zu den Spielorten von Aachen bis Siegburg in Kauf nehmen müssten. Die Handballabteilung verfüge derzeit über 115 Mitglieder.

 

Weniger gute Nachrichten hatte Schatzmeister Manfred Jaax zu verkünden. Der Verein habe im vergangenen Jahr einige tausend Euro „Miese“ gemacht, weil einige Sponsoren und Mitglieder  abgesprungen seien. 2014 habe man den Mitgliederschwund allerdings etwas stoppen können.

 

Ehrenvorsitzender Ernst Schneiders, der die Wahl des neuen Vorstandes in vielen Gesprächen mit vorbereitet hatte und die Wahl leitete, erinnerte an Zeiten, als der KSC noch 600 Mitglieder hatte. „Wir wissen, dass eine schwierige Zeit auf den neuen Vorstand zukommt“, konstatierte Schneiders: „Es wird keine leichte Aufgabe sein, die Herzen der Kaller wieder für den KSC zu gewinnen“. Es sollte deshalb eine neue Generation sein, die nun Verantwortung im Verein übernehme. Schneiders: „Es muss wieder frischer Wind in den Verein kommen, und dies nicht nur für die Aktiven, sondern auch in das Umfeld.“ In der nächsten Spielsaison soll der KSC wieder eine zweite Mannschaft an den Start bringen, auch wenn diese erst in der Kreisliga C beginnen müsse. Eine zweite Mannschaft gehe in der nächsten Saison an den Start, versprach Wolfgang Artens. Mit Sebastian Hoss habe man dafür bereits einen Trainer gefunden.

 

„Wir wollen einen Neuanfang machen, und es wird gravierende Veränderungen geben; aber wir wollen dabei keinen verlieren“, sagte Wolfgang Arens nach seiner Wahl. Er fand recht offene Worte. „Der neue Vorstand ist der Meinung, dass der KSC in einem Zustand ist, den wir so nicht wollen“, so Arens: „Es wird nicht gut über den KSC gesprochen. Das muss sich wieder ändern.“ Die Ursache liege jedoch länger zurück. Er denke an eine Jugendzeitzeit, als der KSC noch eine gute Adresse war. Das soll auch bald wieder so sein. Der designierte Vorstand hat über Wochen ein Konzept erarbeitet, in dem die Jugend und die Familie im Vordergrund stehen.

 

Dem Ausspruch von Altkanzler „Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen“, widersprach Arens mit seiner persönlichen Erfahrung: „Visionen können nicht schaden, um besondere Ziele zu erreichen.“ Eine Vision des neuen Vorstandes sei zum Beispiel, dass der KSC wieder erste Adresse im Altkreis Schleiden werde.

 

Das aber gehe nicht von heute auf morgen. Deshalb laute die langfristige Strategie „KSC 2020“. Arens appellierte, dem neuen Vorstand fünf Jahre Zeit zu lassen, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Das Erfolgsgeheimnis liege in einer neu formierten, professionellen Jugendarbeit, wobei der sportliche Gedanke über dem Erfolgsdruck stehen müsse. Die Eltern sollten ihre Kinder beim KSC in guten Händen wissen. Arens: „Dieses Vertrauen müssen wir uns zurück verdienen“.

 

Man werde sich auch bemühen, die Mitglieder zurück zu gewinnen, die in der Vergangenheit verärgert oder unzufrieden aus dem Verein ausgetreten sind. Auch wolle sich der KSC stärker mit anderen Vereinen und Institutionen vernetzen, um das Fundament des Vereins in der Bevölkerung zu stärken. Um dem Mitgliederschwund entgegenzuwirken machte der neue Vorstand sogleich Nägel mit Köpfen: Er halbierte den Jahresbeitrag für Familien von 140 auf 70 Euro vor. Ebenfalls soll das Anmeldungsjahr für alle Kinder und Familien beitragsfrei sein, um den Verein zunächst einmal kennenlernen zu können. Um Familien oder Jugendliche, die sich den Beitrag nicht leisten können, werde man sich kümmern: „Der KSC schickt keinen weg, da werden wir eine Lösung finden“, kündigte Wolfgang Arens an.

 

Sportfeste des KSC sollen künftig im Fokus von „Jugend & Familie“ stehen und neu konzipiert werden. Dazu verlegte der Vorstand den Termin des diesjährigen Sportfestes, das nun am Wochenende 14. bis 16. August in Verbindung mit dem Saisonstart der Seniorenmannschaft stattfinden soll.

Reiner Züll/pp/Agentur ProfiPress