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Großschlag gegen Drogenhandel

Bonn / Euskirchen (ots) Großeinsatz für die Polizei in den frühen Morgenstunden des 12.02.2020: Rund 200 Beamte durchsuchten 17 Objekte in Bonn, Euskirchen und Aachen. Im Fokus der Ermittler standen dabei mutmaßliche Drogendealer. Elf Personen wurden festgenommen.

Im Rahmen von Ermittlungen der EG Tannenbusch gegen einen 28-jährigen Dealer, der mittlerweile zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt wurde (siehe dazu unsere Meldung vom 11.07.2019: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/7304/4320911), hatten sich Hinweise auf eine Bande aus Bad Godesberg, die in größerem Stil junge Dealer aus Bonn-Tannenbusch mit Betäubungsmitten versorgt haben soll, ergeben.

Als mutmaßlicher Kopf der Bande entpuppte sich dabei der 31-jährige Bruder des Verurteilten, der der Polizei als ehemaliger Präsident einer Rockergruppierung bekannt ist. Der Mann, der aktuell in Euskirchen wohnt, verbüßte bis Oktober 2018 eine mehrjährige Haftstrafe wegen Drogenhandels und Verstößen gegen das Waffengesetz.

Als weitere Tatverdächtige wurden zunächst sechs junge Männer im Alter von 17, 19, 21, 23, 24 und 25 Jahren ermittelt, die überwiegend aus Bad Godesberg kommen und zum Teil schon mehrfach wegen Raub- und Körperverletzungsdelikten in Erscheinung getreten sind.

Da mehrere dieser Tatverdächtigen auch als Intensivtäter eingestuft sind, wurde die auf Rauschgiftkriminalität spezialisierte Ermittlungsgruppe Tannenbusch bei ihrer Arbeit auch von Ermittlern des Kriminalkommissariats 32 unterstützt, das Raubdelikte und Ermittlungsverfahren mit Intensivtätern bearbeitet.

Bei den mehrmonatigen verdeckten Ermittlungen konnten außerdem zwei Drogenlieferanten (26 und 29 Jahre) aus Aachen ermittelt werden, die die Einfuhr von Betäubungsmitteln im Kilogrammbereich aus den Niederlanden organisierten und den Bonner Tatverdächtigen regelmäßig in Aachen übergaben.

Weiterhin konnten die Wege der Lieferungen, die zunächst in Bad Godesberg versteckt und umverpackt wurden, bis nach Bonn-Tannenbusch und in weitere Bonner Stadtteile zu örtlichen Dealern nachvollzogen werden. Durch Kontrollen von zahlreichen Abnehmern wurden während des laufenden Verfahrens bereits etwa 1,4 kg Marihuana und Haschisch sichergestellt.

Auf Antrag der Bonner Staatsanwaltschaft erließ ein Ermittlungsrichter bereits vor dem heutigen Tage sieben Haftbefehle. Bei dem großen Durchsuchungs- und Festnahmeeinsatzes wurden in den frühen Morgenstunden dann 17 Objekte in Bonn (13), Euskirchen (2) und Aachen (2) durchsucht. Drei Tatverdächtige, die sich nicht an ihren Wohnanschriften aufhielten, konnten zeitgleich durch Spezialeinheiten und Zivilfahnder der Bonner Polizei in Köln, Bonn und Meckenheim festgenommen werden.

Aufgrund der Durchsuchungsergebnisse wurden vier weitere Tatverdächtige vorläufig festgenommen, darunter zwei 17- und 21-jährige Intensivtäter, die am 05.01.2020 in der Bonner Innenstadt einen 27-Jährigen zu Boden geschlagen und dort noch gegen den Kopf getreten haben sollen. Sie sollen ebenfalls einem Haftrichter vorgeführt werden.

Bei den Durchsuchungen wurden weiterhin eine PTB-Waffe, ein Teleskopschlagstock, Schlagringe, zahlreiche Mobiltelefone, mutmaßliches Dealgeld, kleinere Mengen Betäubungsmittel und der hochwertige Mercedes des Haupttatverdächtigen sichergestellt. Die Ermittlungen gegen weitere Tatbeteiligte dauern an. Außerdem liegen den Ermittlern weitere Erkenntnisse zu Fällen von Nötigung, Erpressung und Raubdelikten vor, an denen die nun Festgenommen beteiligt gewesen sein sollen. Da die Taten häufig im Zusammenhang mit Drogenschulden der Opfer standen, wurden diese von den Geschädigten in der Regel nicht angezeigt.

Bildquellen:

  • Durchsuchungs- und Festnahmeeinsatz: Polizei Bonn