Karnevalssitzung Lebenshilfe Lets Dancers

„Heimspiel“ für treue Jecken

Karnevalssitzung des heilpädagogischen Zentrums „Haus Lebenshilfe“ (HPZ) – Menschen mit und ohne Behinderung feierten gemeinsam Karneval – Viele Karnevalisten von Anfang an dabei

Zülpich-Schwerfen – „Es ist ihre Ausstrahlung, die die behinderten Menschen auszeichnet. Sie singen jedes Lied mit, egal ob sie den Text kennen oder nicht.“ Danny Lawrenz freut sich, wenn er Clowns, Indianer und Matrosen bei der Karnevalssitzung des heilpädagogischen Zentrums „Haus Lebenshilfe“ (HPZ) in Zülpich-Bürvenich singen und lachen sieht. Als Sänger der „Troublemakers“, der Hausband der Lebenshilfe HPZ, sorgte er gleich zu Beginn der jecken Sitzung für tolle Stimmung in der Schwerfener Schützenhalle.

Es war die 37. Sitzung der Karnevalsgesellschaft Lebenshilfe Bürvenich. Sie ist längst zum festen Termin für Menschen mit und ohne Behinderung geworden, die gerne gemeinsam Karneval feiern. „Inklusion wird hier einfach gelebt“, freute sich Zülpichs Bürgermeister Ulf Hürtgen. Lobende Worte kamen auch von Jörg Körtgen, Ortsvorsteher Bürvenich/Eppenich: „Das ist pure Lebensfreude, die ihr hier vorführt.“

Rolf Emmerich, Geschäftsführer der Lebenshilfe HPZ in Bürvenich, betonte, dass eine Veranstaltung wie die Karnevalssitzung nur durch die Menschen und ihrer Treue zur Lebenshilfe HPZ möglich sei. Symbolisch überreichte er deshalb einen Orden an Andreas Tschauner, der die Sitzung und die Karnevalsgesellschaft vor 37 Jahren ins Leben gerufen hatte und bis heute als Sitzungspräsident den Überblick behält.

Viele der Besucher sind schon von der ersten Sitzung an dabei. So auch die Familie Bimmermann. „Wir sind einfach schon immer hergekommen“, erzählte Amalie Bimmermann. Gemeinsam mit ihrem Mann Wilhelm und Sohn Willi verfolgte sie das bunte Programm der Sitzung: „Hier ist die Karnevalsfeier ruhiger geführt und nicht jeder läuft für sich alleine sondern es feiern alle zusammen.“

Mit am Tisch saß ihr Sohn Willi Bimmermann. Er trug die rote Uniform der KG Lebenshilfe. „Früher hat mein Sohn zusammen mit dem Sitzungspräsidenten Andreas Tschauner Büttenreden gehalten. Ich weiß noch, wie er sich damals vorbereitet und gelernt hat. Diese Auftritte haben mir immer am besten gefallen“, sagte Amalie Bimmermann.

Auch Manfred Zingsheim ist stolz auf seinen Sohn Hans-Peter. Der wirbelte während der Sitzung als Huppedietz über die Bühne, begleitete die verschiedenen Auftritte und sang und tanzte unermüdlich mit den Gästen. „Mit nur drei Jahren hatte mein Sohn schon das erste Karnevalskostüm an“, erinnerte sich Manfred Zingsheim. Er sei auch selbst Karnevalist und seine Familie sei deshalb von Anfang an bei der Karnevalssitzung der Lebenshilfe HPZ dabei gewesen.

Danny Lawrenz (22) ist seit etwa fünf Jahren bei dem närrischen Spektakel dabei. Als Sänger der „Troublemakers“ ist er es gewohnt, auf der Bühne zu stehen, aber: „Das ist für mich etwas Besonderes. Hier aufzutreten ist wie ein »Heimspiel« – das macht immer Spaß.“ Zusammen mit den beiden anderen „Troublemakers“ Daniel Stenmans und Conny Zillken heizte er mit mehrerem Karnevalshits die Stimmung in der Schützenhalle an. „Dausend Levve“ von der Kölsch-Band Kasalla gab es ebenso zu hören wie „Kölsche Jong“ von Brings und „Ich bau dir ein Schloss“ von Jürgen Drews. Getanzt wurde dazu von den „Let’s Dancers“ der Lebenshilfe HPZ, die bunt kostümiert die Bühne eroberten.

Eine besondere Showeinlage lieferte Michael Perpeet, der als Clown verkleidet mit Bällen jonglierte – und sich mit diesem Auftritt einen Traum erfüllte. Musik gab es auch von dem Kölner Stimmungssänger Tommi Walter. Gemeinsam mit Huppedietz Hans-Peter Zingsheim animierte er das Publikum zum Mitsingen. Ebenfalls auf der Bühne standen das Tambourcorps Bürvenich, der Bürvenicher Karnevalsverein, die Junge vom Rhing und die Zülpicher Karnevalsvereine mit Prinz Frank I. (Rundholz) und die Tanzgruppe „BeWo Zülpich“ der Lebenshilfe HPZ.

pp/Agentur ProfiPress

Bildquellen:

  • Karnevalssitzung Lebenshilfe_Lets Dancers: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress