Berufsorientierung GAT Gruppe

Hilfestellung bei Berufswahl

Berufsorientierungskonzept des Mechernicher Gymnasiums Am Turmhof zeigt Erfolge –Finanzierung des Projektes nur mit Sponsoring möglich

Mechernich – Jahr für Jahr stehen Abiturienten vor der Wahl, was sie mit ihrer Zukunft anzufangen haben. Studium, Ausbildung oder möglicherweise doch erstmal ins Ausland? „Wir alle wissen, wie schwierig die Berufsfindung ist“, so Josef van de Gey, Direktor des städtischen Mechernicher Gymnasiums Am Turmhof (GAT). Nicht allen gelingt schließlich die richtige Entscheidung, immer wieder brechen sie ihr Studium oder ihre Berufsausbildung ab, um danach einen anderen Weg einzuschlagen.

Um dem vorzubeugen, praktiziert das GAT seit Jahren ein besonderes Berufsorientierungskonzept für Abiturienten. „Es geht darum, Stärken und Schwächen der Schüler zu analysieren und ihnen mit den Ergebnissen bei der Wahl des Berufswegs zu helfen“, erklärt Micha Kreitz, Lehrer am GAT und derzeit noch zuständig für das Thema Berufsorientierung – beerben soll ihn hier bald sein Kollege Frank Molderings.

Die Berufsorientierung am GAT besteht aus fünf Bausteinen: Zum einen, einer Berufsberatung, bei der ein Berufsberater der Arbeitsagentur monatlich zu einer „Sprechstunde“ vor Ort ist und die von vielen Oberstufenschülern zur individuellen Einzelberatung genutzt wird.

Ein weiterer Baustein sind die Berufsorientierungswochen und Berufspraktika. Bei diesen sollen die Schüler der Jahrgangsstufe 11(Q 1) in einem zwei- bis dreiwöchigen Berufspraktikum die Möglichkeit erhalten, ihren Wunschberuf auszuüben und erste Einblicke zu erhalten.

Der dritte Baustein beinhaltet ein zweitägiges Seminar, bei dem die Schüler der Jahrgangsstufe 11 jeden Herbst in verschiedenen Workshops die wichtigsten Fertigkeiten erlernen sollen: Bewerbungsschreiben und –test, Vorstellungsgespräche, Assessment-Center sowie Video-Feedback.

Das „GAT-Netzwerk“ bildet einen weiteren Baustein, bei der insbesondere ehemalige Schüler einbezogen werden, um einen Einblick in die Welt des Studiums und den Weg vom Studium in den Beruf zu zeigen und mögliche Karrierewege darzustellen.

Seit dem Schuljahr 2009/2010 besteht außerdem eine Kooperation zwischen dem GAT und dem Schwertener Institut für Bildungs- und Karriereberatung „thimm“. Auf freiwilliger Basis können die Schüler der Stufe 11 (Q 1) in einer „Schülerpotentialanalyse“ ihre Kompetenzen und sogenannten „Soft Skills“, also die sozialen Stärken und Schwächen, ermitteln. Daran angeschlossen wird eine individuelle Beratung bis zum Abitur, in die auf Wunsch auch die Eltern einbezogen werden können.

Wie van de Gey erklärt, war ein Hauptproblem bei der Realisierung des Konzepts die Finanzierung: „Anders als in Klasse 8, in der die Schüler neuerdings ebenfalls in der Berufsorientierung geschult werden, erhalten wir für die Oberstufenförderung keinen Cent vom Land. Die Kommunen sind nun mal nicht mit Geld gesegnet. Deshalb sind wir auch sehr dankbar für die Sponsoren, die uns hier unterstützen und ohne die die Realisierung unmöglich wäre.“

In Sachen Schülerpotenzialanalyse bezuschusst die Volksbank Euskirchen die Teilnahmegebühren, die sich normalerweise auf 120 Euro pro Schüler belaufen. „An den Verhältnissen scheitert die Teilnahme dank unserer Sponsoren für niemanden – auch wenn wir auf einer Beteiligung der Eltern bestehen, schon allein, weil die Förderung in diesem Ausmaß nicht als selbstverständlich gelten sollte.“

Micha Kreitz fügt hinzu: „Dadurch und durch die Tatsache, dass die Teilnahme nur optional ist, sind die Schüler dann auch wirklich immer mit hundert Prozent bei der Sache.“ Etwa die Hälfte der Schüler nimmt jährlich an dem Programm des Instituts teil.

Solche Aktionen sollen schließlich dafür sorgen, dass die Probleme bei der Berufswahl Seltenheitswert haben. Um erkennen zu können, ob das Konzept Früchte trägt, bleibt das GAT deshalb auch mit vielen Abiturienten in Kontakt. Und Schulleiter Josef van de Gey ist der Meinung: „Da ist durchaus Erfolg erkennbar, wie uns die Rückmeldungen zeigen!“

pp/Agentur ProfiPress

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  • Berufsorientierung GAT Gruppe: Felix Kern/pp/Agentur ProfiPress