Bigband der Bundeswehr spielte für Hilfsgruppe Eifel – 1150
Besucher im Kulturkino Vogelsang – 32.500 Euro für Kinderkrebsstation in Bonn – Abschied des Tour-Managers
Kreis Euskirchen/Vogelsang – Es war als das „Konzertereignis des Jahres“ angekündigt worden – und tatsächlich erlebten die 1150 Zuhörer im Kulturkino in Vogelsang einen unvergesslichen Abend. Beim Jahresabschlusskonzert, das die Bigband der Bundeswehr acht Tage vor Weihnachten zugunsten der Hilfsgrupe Eifel gab, zeigten die 25 Profimusiker, dass sie zu den europäischen Spitzenbands gehören, wie der Manager des Ensembles, Stabshauptmann Thomas Ernst, sagte.
Für Ernst war das Konzert in Vogelsang das letzte, das er als Manager organisiert hatte. Deshalb war der Benefiz-Abend für die Kaller Kinderkrebshilfe auch für Ernst ein ganz besonderer Anlass, bei dem er sich von seinen Musikern verabschiedete. „Genau 21 Jahre, drei Monate und sechs Tage“, so der Dirigent der Bigband, Oberstleutnant Timor Oliver Chadik, habe Ernst die Auftritte der Bigband organisiert. Über 1200 Konzerte seien es gewesen. Zum Abschied intonierte die Bigband Frank Sinatras „My Way“.
Der Bundeswehr geht Stabshauptmann Ernst jedoch nicht verloren, denn das Organisationstalent in Uniform wird künftig die großen Festivals der Militärmusik managen. Sein Nachfolger als Bigband-Manager wird Hauptmann Johann Langendorf, der beim Konzert in Vogelsang ebenfalls anwesend war. Zum Abschiedskonzert war auch der ehemalige Stabsfeldwebel Uli Schmidt gekommen, der einst technischer Leiter der Bundeswehr-Bigband war und seit fünf Jahren im Ruhestand ist.
Das Konzert war von Thomas Ernst gemeinsam mit den Verantwortlichen von Vogelsang IP und der Hilfsgruppe Eifel über Wochen hinweg generalstabsmäßig vorbereitet worden. Die 1150 Eintrittskarten waren schon wenige Tage nach dem Beginn des Vorverkaufs vergriffen gewesen. Damit hatte die Hilfsgruppe ihr Versprechen gegenüber der Bigband eingelöst: den Kinosaal voll zu machen.
Und auch die Bigband löste ihr Versprechen ein, den Besuchern einen spektakulären Abend zu bescheren. „Jazz, Rock und Pop“ lautete das Motto fürs Benefizkonzert im vollbesetzten Kinosaal. Die Band präsentierte sowohl Stücke aus den 70er Jahren als auch moderne Musik. Ein Glanzunkt beim Konzert war die Solistin Bwalya aus Sambia. Die Sängerin, die seit 1990 in Deutschland lebt, begeisterte das Publikum mit ihrer eindrucksvollen Stimme. Im Quartett der Trompeter agierte auch der Dirigent der Musikkapelle Kall, Peter Blum. Mit im Bigband-Ensemble ist auch der Mechernicher Bassist Rainer Peters, durch den die Hilfsgruppe den Kontakt zur Bigband geknüpft hatte.
Einen furiosen Auftritt legte der Schlagzeuger Thomas Lieven hin, der die Drums bearbeitete als gebe es kein morgen mehr. Es war beinahe verwunderlich, dass Trommelfelle und –stöcke dem Temperament des Drummers standhielten. Auch der zweite Schlagzeuger Ralph Winter riss das Publikum zu Beifallsstürmen hin, jedoch in seiner Funktion als Queen-Band-Cover-Sänger. Als er „We Well Rock You“ anstimmte, klatschten 2200 Hände rhythmisch mit. Es war nach 15 Jahren Winters letzter Auftritt als Sänger. Künftig will er in der Bigband nur noch am Schlagzeug sitzen. Dirigent Chadik überreichte ihm zum Sänger-Abschied einen Überraschungskoffer.
Bei der letzten Zugabe nach fast drei Stunden wurde es weihnachtlich: Alle Musiker zogen sich rote Nikolaus-Mützen an, ehe sie den Weihnachtsklassiker „Stille Nacht“ spielten. Mit Blumen bedankte sich die Hilfsgruppe bei Dirigent Chadik und Sängerin Bwalya. Blumen überreichte Hilfsgruppen-Vorsitzender Willi Greuel auch an Karin Rosenke, die Frau des Landrats und Schirmherren Günter Rosenke. Nicht nur, dass Karin Rosenke am Tag des Konzertes Geburtstag hatte. Das Ehepaar feierte auch seinen Hochzeitstag.
Gäste beim Konzert waren auch der 91-jährige ehemalige belgische Kommandant von Vogelsang, Victor Neels, der mit seiner Ehefrau Annelene extra aus dem belgischen Balen angereist war. Und auch die Monschauer Bürgermeisterin Margareta Ritter weilte unter den Gästen.
Aus Bonn waren mit Professor Dr. Udo Bode und Lutz Hennemann Vertreter des Förderkreises der Bonner Uni-Klinik nach Vogelsang gekommen. Sie bekamen von der Hilfsgruppe einen Scheck in Höhe von 32.500 Euro übereicht. Mit diesem Geld unterstützt die Hilfsgruppe die Finanzierung einer Ambulanzschwester sowie einen Sozialfonds für Familien, die durch die Krebserkrankung ihrer Kinder in Not geraten.
Reiner Züll/pp/Agentur ProfiPress
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- Bigband Bundeswehr Hilfsgruppe: Reiner Züll/pp/Agentur ProfiPress