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LINKE – Vogelsang: Als Unterkunft ungeeignet

Die Fraktion DIE LINKE im Kreistag Euskirchen sieht eine Unterbringung von Flüchtlingen im Vogelsang kritisch. In dieser Woche drangen Pläne an die Öffentlichkeit, wonach auf der ehemaligen Ordensburg bis zu 1000 geflüchtete Menschen untergebracht werden sollen. Hierzu erklärt Thomas Bell, Fraktionsvorsitzender der LINKEN im Kreistag:

 

„Wir haben Verständnis dafür, dass die Bezirksregierung in der Not jede Form der Unterkunft auf den Prüfstand stellt, das muss sie auch tun. Und die NS-Vergangenheit des Gebäudekomplexes ist noch nicht mal das Problem. Aber die ehemalige Ordensburg ist einfach aus vielen Gründen als Unterkunft ungeeignet. Konsens in dieser Frage war mal die dezentrale Unterbringung. Auch anhand steigender Zahlen sollte man dieses Prinzip nicht über Bord werfen, vielmehr sind noch größere Anstrengungen gefragt, um hier zu geeigneten Lösungen zu kommen. 1000 Menschen mitten im Nirgendwo zu stationieren, ohne Handyempfang, ÖPNV, Möglichkeiten zum Einkaufen, zur Ablenkung, zum sozialen Austausch mit Einheimischen – das ist das Gegenteil von Integration. Und die Frage der Erreichbarkeit ist auch unter Sicherheitsaspekten ein Problem.“

 

Bell weiter: „Was wir vom vom Kreis brauchen, ist eine Auflistung möglicher Ausweichmöglichkeiten – was ist zum Beispiel aus der Überlegung einer Unterkunft in der wesentlich besser gelegenen Mechernicher Bleiberg-Kaserne geworden? Ich kann mir nicht vorstellen, dass militärische Sicherheitsbedenken hier ausreichen, um eine vorübergehende Nutzung zu verhindern. Auch von den Bürgermeistern im Kreis hört man häufig nur, wo eine Unterbringung gerade nicht möglich ist. Mittelfristig wird es dringend notwendig sein, leerstehenden privaten Wohnraum noch stärker für die Unterbringung heranzuziehen. Darauf sollten wir unsere Anstrengungen konzentrieren – Massenunterkünfte am Rand der Gesellschaft wie der Vogelsang können nicht die Lösung sein.“

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  • DIE LINKE: Die Linke