Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick nimmt Schlüssel für ehemaliges Offizier- und Unteroffizierheim „Casino Mechernich“ entgegen – Rund 350 Plätze für Flüchtlinge bis Ende Januar – Gesamtgesellschaftliche Aufgabe konkret umgesetzt – Umbauarbeiten laufen bereits
Mechernich – „Die Bundeswehr hat uns nicht im Regen stehen lassen“, freute sich Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, als er den großen Schlüsselbund für das ehemalige Casino der Bundeswehr entgegennahm. Oberstleutnant Christian Reichert, Standortältester der Bundeswehr in Mechernich, war froh, dass er helfen konnte: „Wir haben hier konkret umgesetzt, dass die Unterbringung von Flüchtlingen keine kommunale, sondern eine gesamtstaatliche Aufgabe ist.“
Von Seiten der Bundeswehr übernahm Elmar Reinold, Stabsfeldwebel und Vorsitzender der Offizier- und Unteroffizierheimgesellschaft „Casino Mechernich“ die Schlüsselübergabe. Der Verein „Casino Mechernich“ war bis jetzt Nutzer des sogenannten „Uffz-Heimes“ und veranstaltete dort Gemeinschaftsaktivitäten für Bundeswehrangehörige.
Mit der Übergabe begannen gleichzeitig schon die Umbauarbeiten, denn spätestens Ende Januar müssen die ersten Räume für Flüchtlinge bezugsfertig sein. „Mit den Brandschutzmaßnahmen haben wir schon angefangen, die sind zwingend erforderlich, wenn wir Menschen hier unterbringen wollen“, erklärte David Esch vom Gebäudemanagement der Stadt Mechernich. Größere Arbeiten seien außerdem mit der elektrischen Anlage im Haus verbunden. Darüber hinaus müssen auch Duschen und Sanitärlagen für die vielen Menschen erweitert werden.
Im ehemaligen Casino sollen etwa 350 Wohneinheiten für Flüchtlinge entstehen. Damit sie sich selbst versorgen können, soll jede Etage eine Küche erhalten. Einige Herde und Waschmaschinen stehen schon im Keller bereit. Einen Teil der Regale und Tische hat die Bundeswehr für die Einrichtung der Räume zurückgelassen, ebenso wie Kühlraum, Herd und Geschirrspüler in der alten Großküche. Kinder und Jugendliche können sich im Garten austoben, der von seiner Größe her eher an einen Park erinnert. „Für Kinder ist das ein Paradies“, freute sich Stabsfeldwebel Elmar Reinold.
„Das Casino ist unsere Perspektive für 2016 – andere Aufnahmekapazitäten sind in Mechernich nicht mehr vorhanden“, so Thomas Hambach, Erster Beigeordneter der Stadt Mechernich. Und auch Bürgermeister Dr. Schick sprach der Bundeswehr noch einmal seinen Dank aus: „Hätten wir selbst für Wohnungsraum sorgen müssen, wären wir um die Belegung von Schulen und Turnhallen nicht mehr drum herum gekommen.“
Eigentümer des Gebäudes, das an der Friedrich-Wilhelm-Straße fußläufig zu Schulen, Ärzten und Einkaufsmöglichkeiten liegt, ist die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA). Betrieben wird das Haus vom Bundeswehr-Dienstleistungszentrum (BwDLZ). Wilhelm Schuba und Ralf Schmitz vom BwDLZ waren auch bei der Schlüsselübergabe dabei. „Wir haben den Umzug organisiert und jetzt schon alles vor dem geplanten Termin am 31. Dezember übergeben können“, erzählte Wilhelm Schuba.
Die Bundeswehr war Pächterin des bisherigen Casinos, das bis jetzt von der Offizier- und Unteroffizierheimgesellschaft genutzt wurde. Eine neue Unterkunft hat der Verein bereits auf dem Bundeswehrgelände in Mechernich gefunden. Auch dort muss erst einmal einiges erneuert werden – spätestens bis zum geplanten Frühjahrsbrunch.
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- Schlüsselübergabe Casino_Schlüssel_1: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress