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Tag des offenen Denkmals am 13. September: “Handwerk, Technik und Industrie”

Am Sonntag, 13. September 2015, werden wieder die Tore und Türen unterschiedlichster Denkmäler geöffnet sein. Das bundesweite Motto lautet in diesem Jahr “Handwerk, Technik und Industrie”.

 

In der Euskirchener Südstadt, Franziskanerplatz 1, befindet sich die Kirche und Klosteranlage St. Matthias. Im nächsten Jahr werden die Schwestern der Ordensgemeinschaft „Töchter der göttlichen Liebe“ das Kloster beziehen. Daher wird das Kloster derzeit zeitgemäß saniert. Der bekannte Architekt Emil Steffann (1899-1968) hat die Anlage entworfen und 1965 wurde durch heimische Handwerker mit den Bauausführungen begonnen. Die Architektur zeigt sich durch einfache Konstruktionen mit Verwendung ortsüblicher Baumaterialien. Das Objekt gehört zu den späten Werken Steffanns und überzeugt durch seine unverkennbare stilistische Geschlossenheit. Um 11.00 Uhr findet in der Kirche St. Matthias ein Gottesdienst statt. Im Anschluss daran wird in der Zeit von 12.00 Uhr bis 17.00 Uhr das Architekturbüro Heinrich Blass die laufenden Instandsetzungs- und Handwerksarbeiten in der Klosteranlage erläutern. Die Untere Denkmalbehörde hat dort einen Informationsstand zum Thema zeitgemäße Umnutzung von Baudenkmälern.

 

Im ehemaligen Casino, Kaplan-Kellermann-Straße 1, werden in der Zeit von 11.00 Uhr bis 16.00 Uhr die laufenden Instandsetzungsmaßnahmen und die restaurierte Treppenanlage durch den Verein der Freunde und Förderer Casino e.V. vorgestellt. Das ehemalige Gesellschaftshaus der Actien-Gesellschaft Casino wurde 1897 erbaut. Ein umfassender zeitgemäßer Umbau im Stil des Art-Déco erfolgte 1928 und die vielen originalen Details aus dieser Zeit sind heute noch zu bewundern.

 

Auf dem historischen Friedhof (1887), Frauenberger Straße, finden zwei aufeinander abgestimmte Veranstaltungen statt: Um 11.00 Uhr und um 14.00 Uhr wird eine Führung entlang der Grabanlagen – vom Tuchindustriellen bis hin zum Euskirchener Handwerker – durch Kurt Lingscheidt angeboten; Treffpunkt ist der historische Eingang an der Frauenberger Straße. Jeweils im Anschluss an diese Führungen wird der Handwerksmeister Volker Marx gegen 12.30 Uhr und 15.30 Uhr die Restaurierungs- und Schmiedearbeiten an der monumentalen Grabanlage Baptist Eschweiler (Kaufhaus) vorstellen. Diese Anlage wurde 1925 erbaut und wird durch ein schmiedeeisernes, zweiflügeliges Tor mit der Darstellung zweier Engel erreicht.

 

Das Hoftor der schönen Fachwerkhofanlage in der Palmerheimer Straße 22 in Palmersheim ist für Besucher in der Zeit von 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr weit geöffnet. In der großen Hofanlage mit Stall und Tordurchfahrt aus dem 17. und 18. Jahrhundert befinden sich drei Generationen und eine Kanzlei unter einem Dach. Im ehemaligen Pferdestall ist ein modernes Bad mit ungewöhnlichen Details zu sehen. Auch Backes und Gewölbekeller werden wieder genutzt. Im Innenhof wird an einem historischen Spinnrad Wolle nach alter Handwerkstechnik verarbeitet. Für Kinder stehen Malplakate zu dem Thema „Die Mühle als Technisches Denkmal“ kostenlos bereit. Zum Thema Umnutzung in einem Baudenkmal können Fachfragen am Informationsstand der Unteren Denkmalbehörde gestellt werden. Dort liegen auch historische Karten der Region zur Ansicht aus und werden fachlich gerne von der Architektin Kerstin Graap erläutert. In einer kleinen Ausstellung wird das Thema „Euskirchener Handwerksbetriebe und deren Geschichte“ vorgestellt.

 

In der Pfarrkirche St. Nikolaus in Kuchenheim findet um 16.00 Uhr eine Führung durch die Kirche zum Thema „Handwerk und Buntglasmalerei“ statt. Die große Pfarrkirche wurde 1822 in Backstein erbaut. Die vollständige Verglasung fand erstmals im 19. Jahrhundert statt. Der Kölner Künstler J. Melchior schuf seinerzeit zwei Chor- und acht Langhausfenster in Bleiverglasung mit religiösen Motiven. Die Geschichte zu den Motiven und die Herstellung von Glas wird von Bernhard Bell erläutert.

 

Auch die Römer hatten handwerkliches Geschick. Sie bauten die römische Wasserleitung exakt so, dass durch ein Gefälle das Eifelwasser von Nettersheim über Kreuzweingarten bis nach Köln geleitet wurde. Diese meisterhafte Arbeit der römischen Handwerker wird an der römischen Wasserleitung in Kreuzweingarten, Am Römerkanal in der Zeit von 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr direkt am Objekt und anhand eines Modells durch den Ingenieur Paul Höhl erläutert.

 

Auch in diesem Jahr gibt es eine Fahrradroute, die von Baudenkmal zu Baudenkmal führt. Die Streckenlänge beträgt 28,6 km. Die Radroute sowie weitere Informationen sind unterwww.euskirchen.de zu finden. Für Rückfragen steht die Untere Denkmalbehörde, Frau Dipl. Ing. Corinna Relles, Tel. 02251-14442, zur Verfügung.