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Übernachtungszahlen in Bad Münstereifel sinken weiter

Übernachtungszahlen in Bad Münstereifel sinken weiter

Aktuelle Beherbergungszahlen hat das statistische Landesamt IT.NRW vorgelegt. Die Tendenz der sinkenden Übernachtungszahlen setzt sich weiter fort. Die kurstädtische SPD sieht seit Jahren Handlungsbedarf und betrachtet den Lösungsansatz der Bürgermeisterin kritisch.

Das Übernachtungsangebot wird in Bad Münstereifel immer kleiner. Waren es im Jahr 2008 noch 29 Beherbergungsbetriebe, so konnten im Jahr 2015 nur noch 22 gezählt werden. Die leerstehenden Betriebe, darunter das Golf-Hotel Breuer zeugen im Stadtbild vom Niedergang des Fremdenverkehrs. Am Parkhotel im Schleidtal kann jedermann dem zunehmenden Verfall zusehen. In einer WDR-Fernsehreportage stapfte Alexander Büttner mit einem Investor vor drei Jahren im Schnee noch um das ehemalige Aushängeschild herum. Dennoch war der bisherige Verwaltungschef beim Thema Tourismus erfolglos.

Die Gästeanzahl ist zwar um 4,1% auf 49.485 gegenüber 2014 gestiegen, allerdings bleiben die Gäste zunehmend kürzer in der Kurstadt. Die Übernachtungszahlen sind um 4,3% auf 101.652 weiter gesunken. Im Jahr 2008 wurden noch 120.317 Übernachtungen gezählt. Positiv: Bei Gästen aus dem Ausland werden wir beliebter. Der Anteil stieg 2015 um 21,3% gegenüber dem Vorjahr.

„Seit vielen Jahren fordern die Sozialdemokraten eine Neuausrichtung im Tourismus. Endlich zeichnet sich der Beitritt zur professionellen Nordeifel Tourismus GmbH ab.“ stellt Pressesprecher Karl Michalowski fest. Er sieht die Idee von Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian kritisch. Der Verwaltungschefin schwebt ein Hotel für „gestresste Manager“ im Schleidtal vor. Karl Michalowski: „Ob sich gestresste Manager für uns interessieren, ist zweifelhaft. Ich glaube kaum, dass diese Zielgruppe zu Bad Münstereifel passt. Gutverdienende Top-Führungskräfte sind nicht die breite Masse und suchen sich doch eher exponiertere Ziele mit ganz anderen Angeboten.“.

Die Sozialdemokraten stellen sich eine andere Ausrichtung vor: „Wir sollten uns auf die bürgerliche Mitte konzentrieren. Dazu sollten wir pauschale Kurzurlaube in der Nordeifel mit Wandern, Schwimmbad, Outlet und Angeboten aus den Nachbarkommunen für Paare und Familien aus einem Guss anbieten können. Hierfür brauchen wir ein modernes und namhaftes Mittelklassehotel mit einer angemessenen Bettenzahl. Ferner ist die Kooperation mit einem Veranstalter im Direktvertrieb denkbar, der auch potenzielle Gäste in den Benelux-Staaten umwirbt.“ so Michalowski.

Dabei sei auch klar, dass sich eher ein Investor finden lässt, der von einer ganzheitlichen Strategie überzeugt ist. Diese sei bislang nicht erkennbar. „Frau Preiser-Marian ´träumt´ von einem Investor und braucht, wie sie selbst sagt ´positiv Verrückte´. Aus unserer Sicht reicht das Prinzip Hoffnung nicht.“ so Michalowski und fügt hinzu: „Wir müssen attraktiver werden und uns aber zuerst fragen, was für unsere potenziellen Gäste attraktiv ist, damit sie zu uns kommen. Dann müssen wir aktiv auf Investoren auf den Touristikmarkt zugehen.“.  Die Genossen sehen im Outlet nur einen kleinen Baustein.  Gerade der Wandertourismus müsse stärker vorangetrieben werden. Das geplante Projekt „Wanderwelt der Zukunft – Eifelschleifen & Eifelspuren“ des Kreises zeige in die richtige Richtung. Weiterhin setzen die Sozialdemokraten auf den Beitritt zur Nordeifel Tourismus GmbH und einen professionellen städtischen Internetauftritt.

Bildquellen:

  • Ruine des Parkhotels im Schleidpark: SPD Bad Münstereifel