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Kall – Frauenpower in der Kaller Feuerwehr: Überwindung traditioneller Geschlechtergrenzen

Die Kaller Feuerwehr ist ein vorbildliches Beispiel für eine diskussionslose Einbeziehung von Frauen in der Belegschaft. Mit 22 aktiven weiblichen Mitgliedern stellen die Damen einen signifikanten Anteil der Feuerwehr dar, was die Notwendigkeit einer Debatte über “Quotenfrauen” in diesem Kontext überflüssig macht.

Bürgermeister Hermann-Josef Esser äußert sich zur beeindruckenden Frauenbeteiligung in der Feuerwehr: “Anstatt vorgeschriebener Frauenquoten hat eine anscheinend attraktive Position, verbunden mit Wertschätzung für das Ehrenamt, dazu beigetragen, dass so viele Frauen den Weg in das einstige Männerfeld der Freiwilligen Feuerwehren finden.” Er betont auch die Bedeutung der Gleichstellung, da die weiblichen Mitglieder nun in der neuen, einheitlichen sandfarbenen Schutzausrüstung im Einsatz sind.

Viele der Frauen in der Feuerwehr haben nach der Flut von 2021 die Entscheidung getroffen, aktiv zu werden. Monika Leyendecker ist eine davon: “Ich wollte nach der Flut einfach mithelfen – und jetzt bin ich auf einmal Feuerwehrfrau.” Dieses Engagement zeigt sich auch bei Jana Kurtensiefen und Mirah Hoener, die beide in der Kaller Feuerwehr dauerhaft Hilfe leisten möchten.

Die Gemeinschaft innerhalb der Feuerwehr ist ein entscheidender Anreiz für einige Mitglieder, wie Ayleen Linden und die jüngste aktive Mitglied, die 17-jährige Luisa Klinkhammer, hervorheben. Sie unterstreichen, dass neben der Erfüllung ihrer Pflichten auch die Kameradschaft einen hohen Stellenwert hat. Die Männer der Feuerwehr scheinen die Selbstbewusstheit der Frauen zu respektieren, was zu einer produktiven Zusammenarbeit auf Augenhöhe führt.

Mit der anspruchsvollen Arbeit kommen auch emotionale Herausforderungen, vor allem in Fällen, in denen Todesfälle beteiligt sind. Hier wird deutlich, wie wichtig Unterstützung und Gespräche nach solchen Einsätzen sind. Zudem gibt es zweimonatliche Übungen, um auf diese und andere Situationen vorbereitet zu sein. Alle Mitglieder der Feuerwehr, egal ob männlich oder weiblich, sind ausgebildet und bereit, im Notfall einzugreifen.

Wehrleiter Andreas Lang und Wehrchef Harald Heinen freuen sich über die positive Personalentwicklung und den frischen Schwung, den die Frauen in die Feuerwehr bringen. Lang kümmert sich um die Ausbildung der Nachwuchskräfte, während Heinen die Herausforderung der Bindung der neuen Mitglieder betont. Besonders bemerkenswert ist die Löschgruppe Wahlen, die sich durch elf aktive weibliche Mitglieder und die erfahrene weibliche Leitung durch Kerstin Brandhoff auszeichnet.

Bildquellen:

  • Feuerwehr Kall: Alice Gempfer / Gemeinde Kall